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„ungewollte Krisenübung“

Posted in Uncategorized with tags on Juli 17, 2011 by taximann

Hier ist nun mein erster Artikel.

Habe lange überlegt mit was ich anfange. Erst wollte ich mit der Reaktion Chinas auf das treffen von Obama und dem Dalei Lama anfangen, dann dachte ich die aktuellen Ereignisse in Libyen und die Reaktionen Russlands auf die Handlungen der NATO-Verbrecherbande wären ein guter Start. Aber Dani hat mich auf die Idee gebracht mit einem viel aktuelleren und auch sehr wichtigen Thema anzufangen. Danke Dani.

Es wird ja schon seit längerem in diversen Blogs oder auch an mancher offizieller Stelle dazu aufgefordert man solle sich für den Fall einer Krise Vorräte anlegen. Zum Beispiel Trinkwasser, Essen in Konservendosen, einer meinte man sollte doch ein paar 10kg Säcke Reis im Keller lagern oder auch Dinge wie Taschenlampen, Batterien, Gaskocher usw. Ich persönlich halte das für eine sehr gute Idee, weil jeder für so etwas den Platz aufbringen sollte und ein Vermögen kostet das ja auch nicht.

Viele halten dies natürlich für übertriebene Panikmache und bezeichnen uns als Spinner, aber des wird sich noch zeigen. Da war doch auch vor kurzem dieser „kleine“ Zwischenfall in Japan, bei dem in Fukushima ein Atomkraftwerk in die Luft flog und u.a. das Trinkwasser verseuchte. Denke nicht das dort die Menschen die Vorräte angelegt hatten als „Spinner“ bezeichnet wurden, da wir uns ja alle an die Fernsehbilder von den langen Warteschlangen vor den Supermärkten erinnern können. Es wurde also gezeigt wie schnell es gehen kann. Natürlich leben wir jetzt nicht unbedingt in einer vergleichbar gefährdeten Region und haben auch bei weitem nicht die Bevölkerungsdichte von Japan. Trotzdem wurde ich von einigen Leuten darauf angeredet ob es nicht doch besser sei einen kleinen Vorrat Trinkwasser oder dergleichen anzulegen, weil ich dieses Thema schon des öfteren angesprochen hatte.

Wir können uns auch alle an die dadurch entstandene Energiewende und den geforderten Ausstieg aus der Atomkraft erinnern, besser bekannt als Merkels Einstieg in den Ausstieg vom Ausstieg aus dem Ausstieg aus der Atomkraft. Es wurden ja mittlerweile acht deutsche Atomkraftwerk abgeschaltet und weitere sollen folgen. Ich finde das ist ein Thema das man sehr lange diskutieren könnte. Natürlich wäre es gut wenn wir auf Atomkraft verzichten können, aber sobald der Strom teurer wird oder gar Engstellen entstehen sollten kann man sich ja vorstellen was dann wieder los ist. Außerdem sollten das dann auch alle einsehen, wenn man z.B. Frankreich betrachtet das seine Stromversorgung zu 80% mit Atomstrom deckt oder Belgien das ja nun doch ein beachtliches Stück kleiner ist als Deutschland genau so viele Atomkraftwerke betreibt wie Deutschland, dann sollte uns das doch zu denken geben. Auch die Lieferung, besser gesagt die Schenkung von fünf deutschen U-Booten an Israel die wissentlich mit Atomraketen bestückt werden fällt meiner Meinung nach in diese Diskussion. Vor allem da Israel nie den Atomwaffensperrvertrag unterschrieben hat, den der Iran übrigens unterschrieben hat und somit berechtigt ist die friedliche Atomenergie zu nutzen. Aber das ist ein Thema für einen neuen Artikel.

Nun wieder zum Thema Krisenvorsorge. Ich wohne in Rosenheim, im tiefsten Oberbayern. Wie einige vielleicht in den Nachrichten oder direkt vor Ort mitgekriegt haben hatten wir in den letzten zwei Wochen ein Unwetter nach dem anderen, man kann eigentlich sagen das wir fast jeden Tag eines hatten. Jetzt im Moment braut sich auch gerade wieder eines zusammen.

Angefangen hat das alles vor ca. zwei Wochen an einem Mittwoch als wir einen Sturm von einer Stärke erlebten den wir eigentlich so nur selten hatten. Ich befand mich zu der Zeit dieses Sturmes gerade in meinem Taxi und hatte das Gefühl das ich mich samt Auto gleich wegwehen würde, was aber zum Glück nicht passierte. Innerhalb von wenigen Minuten stieg das Wasser auf den Straßen bis auf Kniehöhe, es wurden dicke Bäume ausgerissen und auf die Straße geworfen und sogar ein paar Ampeln konnten dem Sturm nicht standhalten und knickten einfach um. Auch eine Dönerbude fiel in sich zusammen und ein Erdbeer-Verkaufshäuschen wurde auf ein Auto geschleudert. In der näheren Umgebung wurden sogar ganze Wälder einfach abgeholzt, wie zum Beispiel am Happinger Au See und in Riedering. Die Aufräumarbeiten laufen bis heute noch. Da es die nächsten Tage ununterbrochen weiter regnete stieg das Wasser in allen Bächen und Flüssen unaufhörlich, der Inn und die Mangfall standen kurz vorm überlaufen. Dieser Regen fand in der darauf folgenden Woche seinen Höhepunkt bei dem noch einige Straßen und zahlreiche Keller überflutet wurden, aber ein größeres Hochwasser blieb zum Glück aus.

Jetzt hat uns vor einigen Tagen die Nachricht ereilt das wegen der heftigen Regenfälle Keime in unser Grundwasser gelangt sind und dieses dadurch verunreinigt wurde.

Hier der Artikel dazu:

http://www.rosenheim24.de/stadt/voruebergehendes-abkochgebot-trinkwasser-rosenheim24-1321133.html

Ich verfolge stündlich die Nachrichten im bayrischen Rundfunk und es wurde immer wieder darauf hingewiesen das man das Wasser entweder abkochen solle oder nur Wasser aus Flaschen benutzen sollte zum Kochen, zum Waschen von Lebensmitteln, ja sogar zum Zähne putzen und natürlich auch auf keinen Fall trinken soll, weil es zu Durchfall oder ähnlichen Erkrankungen führen kann. Nun kam auch immer wieder die Meldung das das Wasser zusätzlich stärker mit Chlor gereinigt wird und das man eventuell einen etwas stärkeren Chlorgeruch wahrnehmen würde. Das kann ich nur bestätigen, ich fühle mich beim duschen wie im Schwimmbad so stark ist der Geruch. Also bleibt wohl für manche Dinge nur die Benutzung von Wasser aus Flaschen, auch weil ein Freund von mir gestern angemerkt hatte das er beim rasieren dachte das sein Gesicht wie Feuer brennt wegen dem vielen Chlor. Zum Glück bin ich einer von den Spinnern die immer ein paar Flaschen Trinkwasser zuhause haben. Diese Reserve werde ich jetzt auch auf jeden Fall erweitern.

Abschließend möchte ich nun sagen das dies zwar keine große Katastrophe und man dies eher als kleine „ungewollte Krisenübung“ ansehen kann, aber durch diesen Vorfall kann man sehen wie schnell dieser unerwartete Fall eintreten kann. Ich hoffe das sich das Problem in den nächsten tagen wieder legen wird, da die Stadtwerke auch schon von einer Verbesserung gesprochen haben aber noch auf Nummer sicher gehen wollten.

Vielen Dank fürs lesen.

bis bald, euer Taximann…